Raclette

Ausdruck von Freude und Geselligkeit

Léon – so die Legende – hiess der Walliser Winzer, der das Raclette erfunden hat. Er erwärmte an einem kalten Tag ein Stück Käse über dem offenen Holzfeuer, statt es roh zu essen. Damit war das urtypische Walliser Gericht geboren. Der Käse ist im Wallis seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. nachgewiesen. Während der Römerzeit war der Alpkäse berühmt. Später wurde er häufig als Zahlungsmittel, als Arbeitsentgelt oder als Exportprodukt verwendet. Das Käseschmelzen war im Wallis bereits im Jahr 1574 bekannt. Der Ausdruck Raclette kommt aus dem einheimischen französischen Dialekt (racler = schaben), ab 1874 wurde mit ihm auch der Käse offiziell benannt. Noch heute verarbeiten die Walliser Käsereien Rohmilch nach einem altüberlieferten Rezept zum Besten und Authentischsten, was das Wallis zu bieten hat: dem Walliser Raclette AOP.

  • Walliser Raclette: Porträt

    Raclettekäselaib

    Ein Raclettekäselaib wiegt etwa 5 kg und hat einen Durchmesser von 30 cm

  • Walliser Raclette: Porträt

    Raclette AOP

    Seit 2007 ist der Name «Walliser Raclette AOP» als Ursprungsbezeichnung eingetragen

  • Walliser Raclette: Porträt

    Die Rohmilch für die Herstellung von Walliser Raclette AOP

    stammt von Kühen der Rassen Eringer, Braunvieh, Simmentaler, Red Holstein und Schwarzfleckvieh.

  • Walliser Raclette: Porträt

    Reifezeit

    3 bis 6 Monate

  • Walliser Raclette: Porträt

    Das Wort «Raclette»

    wird seit 1874 zur Beschreibung des Käses verwendet

  • Walliser Raclette: Porträt

    Gesundheitsvorteil

    Laktosefrei, Glutenfrei, Reich an: Eiweiss (enthält mehr davon als Fisch oder Fleisch), Magnesium, Kalzium, Vitamin A, Vitamin B, Omega-3-Fettsäuren

Gut zu wissen

  • Saison: ganzjährig

  • ZusammensetzungDer Walliser Raclettekäse AOP ist ein halbharter, fetter Käse aus roher Kuh-Vollmilch

  • Aufbewahrung6–8 Monate, an einem kühlen, lichtgeschützten Ort

  • HerkunftsgebietDie Milchproduktion und die Käseherstellung erfolgen ausschliesslich im Wallis, in einer Käserei oder auf einer Alpwirtschaft

  • Aussehen, Geschmack: Der Laib ist rund, die Herkunftsbezeichnung ist auf der Järbseite eingeprägt. Die Alpenflora, von der sich die Kühe ernähren, findet sich im Geschmack des Raclettes wieder. So variiert der Geschmack des Käses je nach dem Weideort der Tiere. Ein frischer Geschmack (frische Butter, frischer Rahm), unterstützt durch leichte Säure, dominiert die pflanzlichen und fruchtigen Noten beim Walliser Raclette. Ein salziger, leicht milchiger Geschmack, unterstützt durch etwas Säure, dominiert die pflanzlichen und fruchtigen Noten beim Hobelkäse.

Kriterien für die AOP-Zertifizierung

  • Walliser Raclette wird aus roher Kuhmilch hergestellt.
  • Die Milch darf vom Melken bis zur Dicklegung nicht länger als 24 Stunden gelagert werden.
  • Die Verarbeitung erfolgt in handwerklichen Käsereien.
  • Die Milchproduktion, die Verarbeitung und die Reifung des Produkts erfolgen mit Ausnahme der Alp Spittelmatten in der Gemeinde Kandersteg im Kanton Bern ausschliesslich im Kanton Wallis.
  • Die Qualität wird regelmässig von Fachleuten beurteilt.
  • Wasser, Salz, Lab, Milchsäure- und Schmierekulturen sind die einzigen zulässigen Zutaten.

Hätten Sie es gewusst?

  • Das Raclette oder der Raclette? «Das Raclette» bezeichnet das Gericht aus geschmolzenem Käse. Der Raclette-Käse wird «der Raclette» genannt.
  • In der Käserinde auf der Järbseite des Käses befindet sich eine eingeprägte Herkunftsangabe, zum Beispiel Bagnes, Gomser, Wallis 65 usw. So können Herkunft und Herstellungsdatum eines Käselaibs jederzeit überprüft werden.
  • Raclettekäse schmilzt bei einer Temperatur von 40 °C.
  • Die ältesten Nachweise von Käse im Wallis stammen aus dem vierten Jahrhundert v. Chr. In der Römerzeit wurde er als Zahlungsmittel verwendet.
  • Bereits 1574 wurde im Wallis Käse geschmolzen.
  • Raclettekäse ist ein laktose- und glutenfreier Käse.

Gourmet-Begleiter

Raclettekäse kann geschnitten, gehobelt, auf einem Walliser Teller oder zu einer Brisolée genossen werden. Aber erst in geschmolzener Form entfaltet er seinen vollen Charakter. Mit geschwellten Kartoffeln, Silberzwiebeln und Cornichons ist Raclette eine Köstlichkeit, die man am besten mit Freunden oder mit der Familie teilt. Puristen bevorzugen die Zubereitung am Holzfeuer, aber mit elektrischen Racletteöfen für halbe Laibe oder für Scheiben kann man den Käse auch zu Hause geniessen.
Raclette wird gern mit einem Glas Walliser Fendant serviert.

Rezepte mit Walliser Raclette AOP